Pestwurz - petasitis officinalis

Pestwurz – petasitis officinalis

 

Die Pestwurz ist eine hervorragende Heilpflanze mit einer langen Tradition. Sie geriet immer wieder in Vergessenheit, um dann mit neuen Anwendungsmöglichkeiten entdeckt zu werden. Einerseits wurde in jüngsten pharmakologischen Studien die Wirksamkeit der Pestwurz zum Teil belegt und als standarisiertes Medikament vermarktet – Andererseits wird die Pestwurz auf Grund der in Tierversuchen festgestellten lebertoxischen Wirkung der Pyrrolzidinalalkaloide, als gefährlich eingestuft und erhielt von der Kommission E eine Negativmonographie. Die Anwendung sollte, unter Beachtung der unten beschriebenen Kontraindikationen, von einem erfahrenen Therapeuten überwacht werden. Von einer Selbstmedikation rate ich ab!

Botanischer Name der Pestwurz :

  • Petasites hybridus (botanisch)
  • Petasitis officinalis (pharmazeutisch)

Pflanzenfamilie:  Korbblütler / Asteraceae

Botanische Hauptmerkmale: Mehrjährig, kräftiger dicker Wurzelstock mit 40-70 cm langem Blütenschaft mit rötlich-braunem Blütenstand. Die großen herzförmigen Blätter, mit bis zu 60 cm Durchmesser, erscheinen erst nach der Blüte. Die Blattunterseite ist grauwollig behaart. Die Pflanze gedeiht auf nährstoffreichen tonigen und lehmigen Böden am besten. Fortgesetzte Düngung verträgt sie nicht. Blütezeit: April-Mai

Verwendete Pflanzenteile: Wurzelstock (Rhizoma Petasitidis), früher auch Blätter (Folium Petasitidis)

Inhaltsstoffe: Ätherische Öle mit Dodecanal als Geruchsträger, schwefelhaltige Sesquiterpenester der Eremophilangruppe wie Petasol, Neopetasol und Isopetasol mit Angelicasäureestern der Petasin Gruppe, Schleimstoffe, Gerbstoffe, Flavonoide: Astragalin und Quercetin, Pyrrolizidinalkaloide (lebertoxischer Stoff) va. im Rhizom, <

Wirkung: Spasmolytisch auf glatte Muskulatur der Bronchien und des Magen – Darm Traktes, analgetisch (schmerzstillend), Hemmung Leukotriensynthese (immunmodulierend), appetit-
anregend, nervenstärkend, schlaffördernd

Indikationen: Nervöse Krampf- und Schmerzzustände, Magen und Darm Krämpfe, Bronchialasthma, Hustenkrämpfe und Bronchitis, Kopfschmerzen, Migräne, Allergische Diathese und Heuschnupfen, Amenorroe und Dysmenorroe, anginöse Beschwerden, Harnleiterkoliken, entzündliche Gelenkbeschwerden, früher wurde die Pestwurz gegen die Pest eingesetzt

Kontraindikation: Aufgrund der toxischen Pyrrolizidinalkaloide sollte die Pflanze bei Leberschädigungen, Schwangerschaft und Stillzeit nicht eingesetzt werden

Zubereitungs- und Darreichungsform;

  • Innerlich als Infus (3x täglich)
  • Tinktur (3×15 Tropfen täglich)
  • Homöopathische Niedrigpotenzen
  • Galenische Präperate z.B. Petadolex
  • Äußerliche als Auflage mit frischen Blättern bei Gelenkschmerzen.

Anwendung der Pestwurz nach Kriterien der TCM

  • Geschmack bitter
  • Temperaturverhalten kalt
  • Senkt das Magen-Feuer
  • tonisiert das Lungen Qi
  • leitet Feuchtigkeit und Schleim aus
  • löst Stagnationen auf
  • beseitigt Hitze im oberen Erwärmer