Umfassender Überblick über CMD: Pathologie, Diagnostik und Therapie
Einführung in CMD (Cranio-Mandibuläre Dysfunktion)
Die cranio-mandibuläre Dysfunktion (CMD) ist eine komplexe Erkrankung, die mehrere Faktoren betrifft, die den Kiefer und die damit verbundenen Strukturen beeinflussen. Mit über 20 Jahren Erfahrung in der Behandlung von CMD-Patienten habe ich Erkenntnisse gesammelt, warum CMD über die Fachbereiche Orthopädie, Physiotherapie und Osteopathie hinausgeht. Während interprofessionelle Zusammenarbeit durchaus zu einer schnellen Linderung der Symptome führen kann, ist es entscheidend zu verstehen, dass CMD in erster Linie mit entzündlichen Prozessen in Verbindung steht. Daher erweisen sich Methoden der Traditionellen Chinesischen Medizin, insbesondere die Kräutermedizin und Ernährungsanpassungen, als weitaus effektiver und letztlich auch kurativ.
Anatomie des Kauapparats

Das Kiefergelenk besteht aus zwei Komponenten: dem mandibulären und dem temporalen Anteil. Ähnlich wie bei der Wirbelsäule liegt eine Gelenkscheibe (discus articularis) zwischen diesen Komponenten und unterteilt das Gelenk in eine obere und eine untere Gelenkkammer.
Die Stabilität und Mobilität werden von verschiedenen Muskeln, Faszien, Sehnen und Knorpel aufrechterhalten. Aufgrund dieser Strukturen steht das Kiefergelenk in direktem Kontakt mit anderen Schädelknochen sowie mit weiter entfernten Strukturen wie Nasennebenhöhlen, Ohren und Zähnen. Der Unterkiefer (Mandibula) ist über die Temporalknochen mit der Schädelbasis verbunden, während der Oberkiefer (Maxilla) sich über die Palatinaknochen anschließt.
Das Kauapparat wird sensibel und motorisch durch die drei Äste des N. Trigeminus versorgt, die direkt dem Gehirn und teilweise dem zweiten Halswirbel entspringen. Die Gelenkkapseln werden durch die Rami articulares des N. auriculotemporalis, des N. temporalis profundus und des Nervus massetericus innerviert.
CMD in der Osteopathie

CMD wird häufig irrtümlich der Orthopädie, Zahnheilkunde oder Osteopathie zugeschrieben. Der Begriff selbst verweist auf eine dysfunktionale Anordnung oder Stellung des Schädels und der Kieferknochen. Doch wie Dr. Still, der Begründer der Osteopathie, einmal sagte: „Structure follows function“ (Die Struktur folgt der Funktion). Tatsächlich sind Asymmetrien und funktionelle Abweichungen der Kieferknochen weit verbreitet, korrelieren jedoch nicht mit den Beschwerden der Patienten.
Daher kann die Osteopathie CMD-Patienten nicht nachhaltig helfen und ist lediglich sinnvoll, wenn die Funktionalität des Kauapparats stark eingeschränkt ist.
Ganzheitliche Ursachen von CMD
Dentale Ursachen

Entzündungen im Kieferknochen, wie sie nach Wurzelbehandlungen oder Zahnextraktionen auftreten, können aufgrund des gestörten Lymphabflusses lateral Verschiebungen an der Schädelbasis verursachen, was zu Bissstörungen führt. Häufig sind auch schlecht angepasste Kronen und unpassender Zahnersatz ursächlich, was massive Blockaden des zweiten Halswirbels nach sich ziehen kann.
Entzündliche Ursachen
In meiner Praxis diagnostiziere ich bei CMD-Patienten häufig Entzündungen der Kaumuskulatur und Speicheldrüsen. Nervenentzündungen, die durch biomechanische Probleme oder toxische Belastungen entstehen, können die Steuerung der Kaumuskeln stören, was zu Oklusionsstörungen und Schmerzen führt. Dieser Zustand kann auch mit der Diagnose einer Trigeminusneuralgie in Verbindung stehen.
Darüber hinaus können organische Störungen, die durch Infektionen oder toxische Expositionen verursacht werden, über Faszien-Spannungen auf das kraniale System und den Kauapparat wirken. Grundsätzlich hat jede Belastung des Organismus Auswirkungen auf unsere Statik und damit auf das craniosakrale System sowie den Kauapparat.
Patienten mit Kieferproblemen befinden sich häufig in einem schlechten Allgemeinzustand und präsentieren häufig eine Vielzahl von Beschwerden, die sie nicht mit dem Kauapparat in Verbindung bringen. Daher ist ein systemisches Vorgehen immer notwendig. Da die Ursachen vielfältig sind, steht die Diagnostik an erster Stelle. Ich verwende vor allem Methoden der Osteopathie und Kinesiologie.
Ganzheitliche Therapie von CMD
Je nach diagnostischen Ergebnissen kann es erforderlich sein, einen Zahnarzt oder Radiologen hinzuzuziehen. Um entzündliche Prozesse zu stoppen, ist die Traditionelle Chinesische Medizin mit der Kräutertherapie die beste Wahl. Bei starken Schmerzen kann auch die Akupunktur erhebliche Linderung verschaffen. Osteopathie dient dazu, strukturelle Probleme aufzudecken und ist in der Diagnostik vordergründig hilfreich.
Fazit
CMD ist eine vielschichtige Herausforderung, die ein umfassendes Verständnis ihrer Pathologie, vielfältige diagnostische Ansätze und effektive Therapie-Strategien erfordert. Durch die Integration von Erkenntnissen der traditionellen Chinesischen Medizin und der Osteopathie können wir ganzheitliche Behandlungspläne anbieten, die nicht nur Symptome adressieren, sondern auch auf die Heilung zugrunde liegender Probleme abzielen.