Ingwer - zingiber officinalis

Ingwer – zingiber officinalis

 

Kommentar zum Ingwer:

Die Anwendung des Ingwers ist bei Erkältungen, auf Grund seiner erwärmenden Eigenschaften am bekanntesten, obwohl der Ingwer selbst keine antivirale Eigenschaften besitzt. Die Wikung beruht hier auf die energetisch erwärmende Eigenschaften (siehe TCM). In der asiatischen Küche zählt der Ingwer, neben Knoblauch und Chillie, zu einem der wichtigsten Gewürze. Dies beruht auf die antiparasitäre Wirkung, wobei der Ingwer hochdosiert eingenommen werden muss und nicht verkocht sein darf. Vorallem bei der Filiarose, winzigen Spulwürmern welche von Moskitos übertragen werden ist er ein aprobates Mittel. Filarien verursachen eine starke Histaminausschüttung des Organismus und bewirkt in vielen Fälllen eine Histaminintoleranz und sind ein Faktor zur Entstehung von Neurodermitis und weiteren Hauterkrankungen. Bei der Anwendung gegen Neurodermitis kommt es zum Untergang der Parasiten, wodurch  meißt eine Erstverschlimmerung provoziert wird. Die Kombination mit dem Antihistaminika Citerizin ist sinnvoll.

Von einer Selbstmedikation rate ich für diese Indikation ab, da dermatologische Problematiken multifaktoriell entstehen.

Botanischer Name des Ingwer : Zingiber officinalisPflanzenfamilie: Ingwergewächse / Zingiberaceae)

Botanische Hauptmerkmale: Mehrjährig, der Wurzelstock wächst horizontal und verzweigt sich gehweihartig. Bis 1m hohe reichbeblätterte schilfartige Sprossenmit lanzettlichen, langen Blättern. Endständige Blütenähre mit röhrenförmigem Kelch, gelbe Kronröhre und 3 lanzettliche Zipfel.

Verwendete Pflanzenteile: Wurzel (Rhizoma Zingiberis)

Inhaltsstoffe:  Ätherisches Öl (Zingiberen, Zingiberol), Scharfstoffe (Gingerole)

Wirkung: Fördert Speichel- und Magensaftsekretion, antiemetisch (gegen Übelkeit und Erbrechen), positiv inotrop, cholagog, spasmolytisch, Tonus- und Persitaltiksteigernd des Darms. Antiparasitär ( Filarien )

Indikationen: Übelkeit, Erbrechen, Reisekrankheit, Dyspeptische Beschwerden, nervöser Magen, Appetitlosigkeit, Blähungen, Chronischer Husten mit weissem Sputum, Lebensmittelvergiftungen, Aconitvergiftung, Neurodermitis ( Vorsicht Erstverschlimmerung!), Lyphödeme, Histaminintoleranz

Kontraindikation / Nebenwirkungen: Bei Schwangerschaftserbrechen nicht anwenden

Zubereitungs- und Darreichungsform:

Innerlich:

  • Tee (1 Tasse vor Mahlzeit)
  • Tinktur (merhrmals/Tg. 10-20 Tr.)
  • Kapseln (2 St./30 Min. vor Reise)
  • Hom. (D1-D6, 2-3x/Tg.)
  • Gewürz (Frisch oder getrocknet zum kochen)
  • zum Einmachen

Äusserlich:

  • Als Öl zum Einreiben

Wirkung des Ingwer gemäß chinesischer Medizin (TCM):

  • Öffnet die Oberfläche und vertreibt Wind-Kälte
  • Wärmt den Mittleren Erwärmer
  • Vertreibt Kälte und stoppt Husten
  • Vermindert toxische Wirkung anderer Kräuter (z.B. Aconit)
  • Stärkt das Weiqi bei Patienten, die bei einem Infekt schwitzen, ohne Verbesserung

Humorale Qualität: Warm 3, Feucht 1. Lindert das melancholische Prinzip, erwärmt und leitet rohes Phlegma aus.