Osteopathie für Babys und Säuglinge
Baby Osteopathie
Im Folgenden werde ich, an Hand einiger Beispiele eine moderne Sichtweise der Baby Osteopathie vermitteln. Asymmetrie, Hautprobleme, Verdauungsstörungen oder eine verzögerte Entwicklung des Kindes, sowie übermäßiges Schreien, sind als Folgeketten meist verknüpft und haben vielfältige Ursachen.
Im Kontext des integrativen Ansatz, ist Baby Osteopathie nicht nur Therapie, sondern auch ein ausgezeichnetes Diagnose Instrument, in dessen Rahmen es oft hilfreich ist, auch die Gesundheit der Mutter zu untersuchen. Dazu verwende ich weitere naturheilkundliche Diagnose Verfahren, wie die Kinesiologie.
Die Baby Osteopathie erfolgt immer zusätzlich der Betreuung durch die Hebamme und den Untersuchungen beim Kinderarzt.
Im Alter zwischen einem und drei Jahren, ist die Osteopathie, auf Grund des Fremdelns der Kleinkinder, schwer durchzuführen. Wenn sich der kleine Patient nicht beruhigen lässt und die Behandlung verweigert, sollte diese nicht erzwungen werden.
Baby Osteopathie – Die Geburt
Da die Schädelknochen während des Geburtsprozess starken Druckverhältnissen ausgesetzt werden, kann das zur Verschiebung und teilweisen Überlappung der einzelnen Schädelknochen führen, wobei sich durch die Kräfte der Selbstregulierung so entstandene Verformungen innerhalb weniger Tage zurückbilden werden. Dabei unterstützt das Saugen die Wiederherstellung der funktionalen Stellung der Schädelknochen mit dem zentralen Nervensystem.
Für die Entwicklung der Babys und Säuglinge ist die Stellung der Schädelknochen in den ersten Lebensjahren von großer Bedeutung, da das Gedeihen des Kindes auch von der funktionalen Anatomie des Nervensystems abhängig ist. Deshalb werden Babys und Säuglinge häufig über die Kranio Sakrale Osteopathie behandelt.
Die Schädelknochen der Neugeborenen sind sehr weich und verformbar. Selbst einzelne Schädelknochen bestehen noch aus mehreren Anteilen, die erst im Laufe der Jahre zusammenwachsen.
Bei der Geburt spielen ebenfalls die Weitergabe des Bioms (nützliche Mikroorganismen), oder auch pathogener Mikroorganismen (Infektion) eine große Rolle. In der naturheilkundlichen Betrachtung geht es dabei vor Allem um die Ausgewogenheit der Mikroorganismen. Pathogene verursachen Stoffwechselstörungen und Entzündung, während nützliche Mikroorganismen für unsere Verdauung und Immunsystem unabdingbar sind, indem Sie für die optimale Umwandlung der Nahrungsmittel verantwortlich sind.
Symmetrie bei Babys und Neugeborenen
Oft besuchen Eltern wenige Wochen nach der Geburt, die osteopathische Praxis auf Grund einer auffallenden Körperhaltung Ihres Kindes. Am häufigsten sind “Lieblingsseiten” der Kopfrotation, mit einseitigem Schulterhochstand, Kopfabflachungen Überstrecken der Wirbelsäule, oder die C- Haltung des Rumpfes, mit Seitneigung und Rotation des Köpfchen zur konkaven Seite.
Entgegen der gängigen Meinung , handelt es sich nicht um Folgen der Kompression, während der Geburt, sondern um eine Kompensation (Anpassung) der Körperhaltung, entsprechend den momentanen Erfordernissen des gesamten Organismus.
Die Statik bedingt sich beim Säugling vor allem den Erfordernissen und Möglichkeiten der frühkindlichen Entwicklung und systemischen Störfaktoren, wie zum Beispiel entzündliche Prozesse durch Infektion bzw. bakterielle Fehlbesiedlung, oder auch umweltmedizinischen Belastungen.
Das Baby passt sich jederzeit den gegebenen innerlichen und äußerlichen Einflüssen an. Dabei stehen die angenehmste Position sowie die Vorrausetzung der bestmöglichen Entwicklung im Vordergrund.
Da absolute Symmetrie in der Natur praktisch nicht vorkommt, kann auch ein Baby nicht symmetrisch sein! Der Begründer der Osteopathie Dr. Still sah im folgenden Satz ein Leitkriterium der Osteopathie.
“Die Struktur folgt der Funktion”
Mit der Funktion unseres Körpers meinte er nicht nur Laufen, Sitzen, Fußball, oder Umzüge. Dr. Still hatte vordergründig die lebenswichtigen Funktionen des Organismus, wie das Herz, Lunge, Leber und letztlich vor Allem das Nervensystem, als Leitfaktor der strukturellen Organisation gesehen.
Ob die auffällige Körperhaltung Ausdruck einer ungünstigen Entwicklung, im Sinne einer Krankheit ist, oder es sich lediglich eine vorübergehende Kompensation, wie zum Beispiel bei einer viralen Kinderkrankheit handelt, sollte diagnostisch geklärt werden.
Das Stillen und Osteopathie
Die Beste Ernährung des Säuglings ist selbstverständlich die Muttermilch. Dabei geht es nicht nur um die optimale Zusammensetzung der Nährstoffe, Weitergabe der Immunzellen und die Mutter Kind Bindung.
Durch die abgestimmte Saug Bewegung des Ober- und Unterkiefers, wird das Schädel über den Gaumen stimuliert. So gleicht das Baby, bei der Geburt entstandene Verschiebungen erstaunlich schnell selbst aus. Dabei ist die Stimulierung des Liquor, welcher sich mit pulsierenden energetischen Bewegungen zwischen Kreuzbein und Schädel bewegt, als “geschlossenes hydraulisches System” als Kraftüberträger entscheidend.
Verschiebungen, die das Baby nicht alleine bewältigen kann, sind Blockaden und können sich später such am Saug Verhalten bemerkbar machen. Entsteht eine Blockade, organisiert sich der Rest des Körpers um diese Blockade, d.h. der Körper reagiert mit einer Kompensation, um alle Körperfunktionen dennoch bestmöglich aufrecht zu erhalten. Übermäßige Asymmetrie im Baby und Kleinkind Alter, können sich im Laufe des Wachstums anatomisch manifestieren.
Das Baby und der Stoffwechsel
Die optimale Versorgung mit Nährstoffen des Babys durch das Stillen, ist für die weitere Entwicklung des Babys essentiell. So ist Schwangerschaft und Geburt auch ein Zeichen guter Gesundheit, Lebensenergie und unendlicher Möglichkeiten!
Um Schäden, mit schweren Behinderungen beim Neugeborenen vorzubeugen, werden Schwangeren in der gynäkologischen Betreuung bestimmte Supplemente verabreicht. Dabei ist der Vitamin B assoziierten Stoffwechsel und die Versorgung mit Mineralien und lebenswichtigen Spurenelementen zentral. Das ist so gut.
Dennoch ist, bei Stoffwechselstörungen der Mutter, eine pauschale Substitution mit Nährstoffen nicht optimal. So äußern sich Defizite, in Entwicklungsstörung des Neugeborenen. Am häufigsten sind dabei leichte Problematiken des frühkindlichen digestiven Apparates, die in schweren Fällen in sogenannte 3 Monats Koliken münden.
Manifeste Störungen des Vitamin B Stoffwechsels äußern sich in einer starkverzögerten Entwicklung mit mangelnder Gewichtszunahme. Das Baby hat auch in Ruhe einen hohen Muskeltonus und die Hände im Schlaf zu Fäustchen angespannt.
Die Einheit der Mutter Kind Psyche
Wie auch die physische Gesundheit, ist das emotionale Leben des Babys eng mit dem Umfeld, vor Allem den Gefühlen der Mutter, verknüpft. Das erste Lebensjahr, in fast symbiotischer Beziehung, prägt das spätere Gefühlsleben und die Psyche des Kindes.
So sollte Eltern bewusst sein, dass Babys übermäßige Sorgen und Ängste intensiv mitfühlen. Ein harmonisches Umfeld ist von Bedeutung, da auch die Verdauung und das Immunsystem nur in einer harmonischen Umgebung optimal sind.
Wenn Babys schreien, ist nicht das das Problem, sondern eine Möglichkeit für das Baby sich auszudrücken und Spannungen zu lösen. Unser Mitgefühl, Anwesenheit und Unterstützung sind unter Anderem wichtig, um eine Lösung der Ursache für die Missstimmung zu finden.
In der Praxis fällt auf, dass Babys mit entspannten und vertrauensvollen Eltern, die Untersuchung und Therapie mit der Nähe zu dem fremden Osteopathen, besser annehmen.
Osteopathie bei Babys – Die Diagnostik
Während des Ersttermins geht es vor Allem um die systemische Betrachtung des Falles und Diagnostik. Auf der Basis der Erstuntersuchung wird entschieden, ob eine osteopathische Intervention beim Baby sinnvoll ist oder auch die Einbeziehung der Mutter mit sanften Naturheilmitteln, Vitaminen, oder Ernährungsberatung, notwendig ist.
Die Erfahrung hat gezeigt, dass in ca 50 % Prozent, die Sorgen der Eltern unbegründet waren, und eine Therapie nicht angezeigt ist.
Am Anfang steht das Gespräch mit den Eltern zu Schwangerschaft, Geburt und Auffälligkeiten des Babys. Auch die Gesundheit der stillenden Mutter sollte Raum finden, wobei schon kleinere Beschwerde für das gestillte Baby relevant sein können.
Darauf folgt die osteopathische Untersuchung des Babys. Dabei geben sowohl die Statik des knöchernen Apparats mit der Wirbelaule und Schädelknochen, als auch Der Muskeltonus, die Gewebespannung, Organgrößen, oder Druckempfindlichkeit des Abdomens Aufschluss über Entwicklung und Gesundheit des Babys.
Baby Osteopathie und Therapie
Die Osteopathie ist ein sanfte Therapie, bei der der Therapeut mit kleinsten Bewegungen, die Beweglichkeit der Körper Strukturen unterstützt. Die angewendeten Techniken sind für das Baby schmerzfrei und ohne Risiken.
Babys werden dabei häufig über das Kranio Sakrale System behandelt. Der Schädel Kreuzbein Achse kommt, auf Grund des dort verlaufenden zentralen Nervensystem, und dem rhythmisch zirkulierend Liquor (Nervenflüssigkeit), eine besondere Bedeutung zu.
Auch die Lymphe, Gefäße und Organe werden, mittels sanften Techniken stimuliert, und so der Organismus zur Selbstheilung angeregt.
Entgegen vieler Vorstellung, geht es dabei nicht primär um die “mechanische Wiederherstellung der natürlichen Struktur, sondern um die Unterstützung des Organismus in seinen biologischen Funktionen. Dies wird vordergründig durch die Beweglichkeit erreicht.
Deshalb empfehle ich, begleitend zur Baby Osteopathie, weitere Maßnahmen wie Vitamin- und Kräutergaben, oder die Verfolgung einfacher Ernährungsprinzipien.
Autor: Heilpraktiker Alexander Spies
Ich weise darauf hin, dass in der Benennung der aufgeführten Erkrankungen selbstverständlich kein Heilversprechen oder die Garantie einer Linderung oder Verbesserung aufgeführter Krankheitszustände liegen kann. Anwendungsgebiete der Osteopathie beruhen auf Erkenntnissen und Erfahrungen der Therapierichtungen selbst. Es existieren kaum relevante gesicherte wissenschaftliche Erkenntnisse, das heißt Evidenz basierte Studien, die die Wirkung bzw. therapeutische Wirksamkeit der Osteopathie bei Babies eindeutig belegen.
Einige der aufgeführten Erkrankungen bedürfen einer schul medizinischen Abklärung, oder werden begleitend zur ärztlichen Intervention in der Naturheilpraxis behandelt.
Ihr behandelnder Therapeut wird Sie beraten, ob die Behandlung Ihrer Erkrankung als alleinige Therapie der Naturheilkunde, bzw. begleitend zur ärztlichen Intervention sinnvoll ist, oder der sofortigen Abklärung eines Facharzt bedarf.